Heute ist der vierte Donnerstag im November. Das heißt: Heute ist Thanksgiving in meiner alten Heimat, den USA. Und ich bin ein klitzekleines Bisschen wehmütig. Denn heute weht der Duft von gebratenem Truthahn durch die Straßen. Ohne uns. Liebe Menschen platzieren ihre Casseroles auf festlich gedeckten Tafeln. An denen wir nicht Platz nehmen werden. Und der leckere Apfel Crumble wartet im Ofen zwar auf seinen großen Moment, aber leider nicht auf mich. Wer es selbst miterlebt hat, weiß, dass Thanksgiving in den USA wirklich ein ganz besonderer Feiertag ist. Denn nur an diesem Tag ruht das hektische amerikanische Alltagsleben für ein paar Stunden. Und neben Christmas Day am 25. Dezember stehen heute die Familie und die gemeinsame Zeit im Vordergrund. Bis am späten Nachmittag Kick Off beim Football ist und die Geschäfte ihre Türen für Black Friday öffnen…
Während unserer Expat-Zeit in den USA habe ich mit meiner Familie ganz unterschiedliche Thanksgiving-Feiertage miterlebt. Es gab Jahre, in denen Freunde und Nachbarn ihre Türen geöffnet und uns in ihrer Familie willkommen geheißen haben. Aber wir waren auch selber Gastgeber, haben den Truthahn selbst erlegt gekauft und an unserer eigenen Festtafel einen unvergesslichen Nachmittag mit lieben Freunden verbracht. In dem Jahr vor unserer Rückkehr nach Deutschland haben wir das Fest sogar ganz untypisch in Florida am Strand gefeiert. In T-Shirts und Flip Flops, aber mit Truthahn, Süßkartoffel-Auflauf und leckerem Apfel Crumble als Nachtisch. Das sind schöne Erinnerungen!
Jetzt sind wir zurück in Deutschland und Thanksgiving spielt eigentlich keine Rolle mehr. Hätten wir da nicht einen kleinen Amerikaner in unserer Familie! Grund genug, diese schöne Tradition aufrecht zu erhalten. In diesem Jahr treffen wir uns bereits zum zweiten Mal zu einem „Friendsgiving“. Mit guten Freunden aus unserer Expat-Zeit essen wir traditionell am Sonntag nach Thanksgiving Roasted Turkey (für den mein Mann dieses Jahr verantwortlich ist…). Dazu gibt es Cranberry Sauce, ein paar typisch deutsche Beilagen und natürlich Apfel Crumble. Ich bin mir sicher: Wir werden stundenlang in Chattanooga-Erinnerungen schwelgen und unser Thanksgiving-Weh bei warmem Crumble mit Vanilleeis heilen. So auch wieder diesen Sonntag. Hach – wie freu ich mich drauf!
Mein Apfel Crumble Rezept für Euer Friendsgiving– So einfach, schnell und lecker!
Die Zutaten für Apfel Crumble (für 4-6 Personen)
1kg süße und säuerliche Äpfel
2 EL Zitronensaft
6 Messerspitzen Zimt
2 EL Ahornsirup oder 1 EL brauner Zucker
1 EL Mandelmus
Wer mag (ich nicht): 4 EL getrocknete Cranberries oder Rosinen
100g sehr weiche Butter
100g Mehl (Ich mische immer normales Mehl und Vollkorn- oder Dinkelmehl.)
50g (kernige) Haferflocken
50-80g brauner Zucker (Ich nehme eher weniger Zucker, weil die Äpfel meistens schon sehr süß sind.)
1 EL gehackte Nüsse
1 Prise Salz
Dazu gibt es bei uns geschlagene Sahne oder Vanille-Eis.
Die Äpfel
Die Äpfel vierteln, schälen, entkernen und in 2 cm große Würfel oder dünne Scheiben schneiden. Mit Zitronensaft, Zimt, Ahornsirup bzw. Zucker, Mandelmus und den Cranberries (wenn gewünscht) vermischen und in einem Topf anschmoren, bis sie weich werden. Danach in eine gefettete Form füllen.
Die Streusel
Die Butter mit Mehl, Haferflocken, Zucker, gehackten Nüssen und Salz mit dem Knethaken des Handrührers oder mit Deinen Händen zu groben (!) Streuseln kneten. Wenn der Teig noch zu weich bzw. butterig ist, einfach noch etwas Mehl und/oder Haferflocken hinzugeben. Über die Äpfel krümeln und im vorgeheizten Ofen auf der zweiten Schiene von unten bei 180° C (Umluft 160° C) circa 30 Minuten backen.
Noch warm mit geschlagener Sahne oder Vanille-Eis servieren.
Guten Appetit!
Hat’s Dir geschmeckt? Dann hab ich noch Rosemary Infused Shortbread oder das Rezept für eine Dreitages-Torte für Dich.
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