Bald ist es wieder so weit – Rückkehr nach Deutschland

04. Mai 2015

„Wir haben unseren Flug für Ende Juni gebucht.“
„Gestern war einer von der Umzugsfirma da.“
„Hoffentlich sehen wir uns vorher nochmal.“
„Die Zeit rast.“
„Ein Haus haben wir immer noch nicht.“
„Tina, brauchst Du Lampen / Telefone / Olivenöl / Staubsauger / Fön / Gewürze?“

Rückkehr nach Deutschland

Habt Ihr erraten, worum es hier geht? Die Zeit der auslaufenden Verträge, gepackten Container, Abschieds-Partys (die in der Realität leider kaum stattfinden) und die Zeit der vielen letzten Male rückt immer näher. Im Expat-Leben sind Juni und Juli die typischen Abschieds-Monate, pünktlich zum Ende des Schuljahres.

So auch dieses Jahr (wie jedes Jahr) in meinem Freundeskreis. Schon wieder muss ich mich von lieb gewonnenen Menschen verabschieden. Menschen, die eine Lücke hinterlassen werden, nicht nur in meinem Leben, sondern auch bei meinen Kindern und meinem Mann. Ich werde viele Fragen beantworten und dabei in traurige Kinderaugen blicken müssen:

Mama, wo sind Nick und Marlene?
In Deutschland.
Im Urlaub?
Nein.
Wann kommen sie wieder?
Leider gar nicht. Die wohnen jetzt in Deutschland.
Warum?
Weil der Papa jetzt in Deutschland arbeitet.
Ich will, dass mein Papa auch in Deutschland arbeitet.

Andererseits: Wären diese Abschiede nicht ein großer Teil meines Lebens, würde es auch diesen Blog nicht geben. Denn nur durch die vielen Gemeinsamkeiten, die wiederkehrenden Fragen und Probleme, die ich in den Gesprächen mit anderen Expat-Frauen über die letzten Jahre entdeckt habe, bin ich auf die Idee gekommen, mich mit dem Thema „Rückkehr nach Deutschland“ intensiver auseinanderzusetzen. So lange ich noch direkt an der Quelle sitze. Und – ganz eigennützig – um mich selber auf die Rückkehr nach Deutschland vorzubereiten. So weit das geht.

Dieses Jahr gibt es aber einen großen Unterschied zu den vergangenen Jahren. Bislang war ich überzeugt, dass diese Lücken auch eine Chance sind: für neue Begegnungen, neue Erfahrungen, mehr Interaktion mit den Locals, weil wir einfach wieder mehr Zeit haben und offener sind für Neues. Aber dieses Mal werde ich mich (vielleicht) fragen, ob sich das auch wirklich lohnt. Eine neue Freundschaft aufzubauen, braucht ja Zeit. Und die habe ich nicht! Ich mache mir ja jetzt schon – über 1 Jahr vor unserer Rückkehr – mentale Notizen und schreibe To-Do-Listen:

  • Mietobjekte sind in Deutschland erst kurzfristig verfügbar, d.h. Haussuche erst ab Mai 2016 planen
  • Müssen wir unser amerikanisches Konto auflösen, wenn wir hier keinen Wohnsitz mehr haben?
  • Meine Tochter kommt im Sommer in die Schule. Sollte ich mit ihr auch Lesen und Schreiben auf Deutsch üben?

Vielleicht bin ich aber auch schon total amerikanisiert und bin zufrieden mit oberflächlichen lockeren Bekanntschaften: ins Gespräch komme ich schnell, ratzfatz habe ich neue Facebook-Freunde und verspreche, dass wir uns zum Kaffee / Playdate / BBQ treffen müssen. Soon. Dann fällt der Abschied bestimmt auch leichter.

Ich bin gespannt. Ihr auch?

Ich bin Tina. Promovierte Linguistin, Englisch-Expertin, Professional Coach und Ex-Expat-Partner. Meinen riesengroßen Wissensdurst stille ich mit Podcasts, Büchern, Seminaren und Networking-Events. Hier teile ich mein Wissen, um Dir Inspiration und Impulse für Deine persönliche Weiterentwicklung zu geben.

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