Ein Blogger-Newbie bin ich nicht. Schon seit drei Jahren schreibe ich regelmäßig für Familie und Freunde über unser Leben im Ausland auf einem privaten Blog. Aber mit dem Gedanken, diese heimelige Komfortzone zu verlassen und an die Öffentlichkeit zu gehen, musste ich mich erst anfreunden. Einen großen Anteil, dass mein Blog jetzt tatsächlich online ist, hat Holly Becker von decor8. Und mein partner-in-crime Katja von foya.de, die ich in Holly’s Online Kurs Blogging Your Way kennengelernt habe.
Holly und Katja habe ich es zu verdanken, dass ich mich getraut habe, meinen ersten Blog-Post zu veröffentlichen. Holly hat mich (und ca. 350 andere Blogger) in den letzten 4 Wochen virtuell an die Hand genommen, mir Mut zugesprochen, mich mit Ideen und wichtigen Tools ausgestattet. Vor allem die wöchentlichen Hausaufgaben haben den notwendigen Druck aufgebaut, dass ich mich tatsächlich an den Computer setze und drauflos schreibe. Und Katja hat sich meinen Blog kritisch angeschaut und mir richtig gute Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg gegeben. Außerdem hat sie mir ein paar Fragen zu meinem Expat-Leben gestellt und meinen Blog hier vorgestellt.
Jetzt möchte ich Euch im Gegenzug Katja und ihren Blog bzw. Online-Shop vorstellen. Katja lebt in Deutschland, in der Lüneburger Heide. Mich hat besonders interessiert, wie Katja als zweifache berufstätige Mutter, Kinder, Haupt- und Nebenjob und das Bloggen unter einen Hut bekommt. Hier könnt Ihr ihre Antworten lesen. Und ich kann echt nur den Hut vor Katja ziehen – mach weiter so!
Erzähl mir doch erstmal ein bisschen was von Dir: Wie heißt Du? Wie alt bist Du? Wo wohnst Du? Wer bist Du (Beruf, Hobbies, Interessen…) Wie viele Kinder hast Du? Wie alt?
Ich bin Katja, 32, und wohne mit meiner Familie in der schönen Lüneburger Heide. Ich habe zwei kleine Kinder im Alter von 6 und zwei Jahren: einen Sohn und eine Tochter. Und meinen Mann Stefan – wenn es so etwas wie Seelenverwandte gibt, dann habe ich meinen auf jeden Fall gefunden!
Ich selbst würde mich als lebenslustigen Menschen bezeichnen – auch wenn ich manchmal so viel arbeite, dass die Zeit zum Entspannen und das-Leben-Genießen fehlt. Trotzdem bewahre ich mir im Alltag immer auch ein Quäntchen Humor. Ich lese in jeder freien Minute, singe leidenschaftlich gern und bin bis zur Geburt meines Großen auch recht sportlich gewesen. Meine Kreativität lebe ich momentan vor allem am Computer aus – und mit meiner Kamera.
Nun zu Deiner beruflichen Situation: Arbeitest Du in Vollzeit? Was arbeitest Du? Was macht Dein Mann? Wer kümmert sich um Deine Kinder, wenn Du arbeitest? Ist es schwierig, bei Euch einen Krippen- oder Hortplatz zu bekommen? Was passiert, wenn die Kinder krank sind?
Ich arbeite momentan 30 Stunden pro Woche (Teilzeit in Elternzeit), aber mit über einer Stunde Pendeln pro Strecke kommt es einem Vollzeitjob schon recht nahe. Ich arbeite für die Stadt Hamburg, und zwar in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Dort betreue ich das Cluster Erneuerbare Energien. Und ich arbeite zusammen mit meinem Mann für unsere kleine Firma FOYA. Mein Mann macht das hauptberuflich, aber wir sind noch nicht so weit, dass wir unsere Familie komplett davon ernähren könnten.
Unsere Kinder sind zum Glück gut betreut: die Kleine geht 8 Stunden am Tag in die Krippe und der Große geht jetzt in die 1. Klasse. Es war für uns ein echter Glücksgriff, dass wir einen Hortplatz für ihn bekommen haben, wo er auch Mittagessen bekommt, sonst wäre es für uns viel schwieriger, alles unter einen Hut zu bekommen. Wenn die Kinder mal krank sind – was zum Glück selten vorkommt – bleibe ich meistens zu Hause. Mein Arbeitgeber hat mir die Möglichkeit eines so genannten „Telearbeitsplatzes“ eingeräumt (neudeutsch auch „Home Office“), sodass ich im Notfall auch von zu Hause arbeiten kann und somit nicht komplett ausfalle. Wenn es wichtige Termine im Büro gibt, kümmert sich natürlich auch mein Mann mit um die Kinder. Die Arbeitsteilung als Eltern klappt bei uns zum Glück sehr gut – es würde aber auch gar nicht anders gehen!
Und jetzt möchte ich mehr über Deinen „Nebenjob“ wissen: Zusammen mit Deinem Mann hast Du FOYA gegründet – Was genau ist FOYA?
FOYA ist unser kleines Unternehmen, also von meinem Mann und mir. Wir fertigen ganz persönlichen Silberschmuck mit individuellen Hand- und Fußabdrücken von Kindern, Pfotenabdrücken von Hunden und Katzen und Fingerabdrücken.
Das Besondere daran ist, dass wir die Abdrücke dreidimensional übertragen, sodass er wirklich so aussieht, als hätte jemand z.B. seinen Fuß direkt in das Schmuckstück gedrückt. Dafür arbeiten wir mit Abdrücken, die unsere Kunden in einer Art Orthopädenschaum nehmen (den bekommen sie natürlich von uns) – aber wir können auch mit Salzteig- oder Gipsabdrücken arbeiten, solange sie eine gewisse Tiefe haben. Wir haben vor reichlich 3 Jahren den Schritt gewagt, einen Online-Shop zu eröffnen, davor hat Stefan fast zwei Jahre an dem Verfahren getüftelt und wir versuchen, uns immer weiterzuentwickeln und neue Dinge auszuprobieren – das macht riesig Spaß und es ist immer wieder ein tolles Gefühl, ein fertiges Schmuckstück in der Hand zu halten.
Wie ist Eure Arbeitsteilung? Wie sieht Deine Rolle aus?
Stefan macht die Schmuckstücke und ich mache quasi „alles andere“: von der Kommunikation, den Online-Shops (außer unserem eigenen Shop haben wir noch einen auf Etsy und einen auf DaWanda), dem gesamten Marketing und den Produktfotos bis hin zur Buchhaltung und zum Versand von Abdrucksets und Schmuckstücken. Ich bin sozusagen die „Stimme“ von FOYA. In Zeiten wie den Monaten vor Weihnachten helfe ich aber auch bei der Fertigung mit, vor allem beim Gravieren der Schmuckstücke. Wir gravieren ja von Hand, das ist gar nicht so einfach und dann darf auch möglichst nichts schiefgehen – das macht Spaß, ist aber auch immer wieder eine Herausforderung.
Wie viel Zeit nimmt FOYA in Anspruch? Wann arbeitest Du für FOYA?
Anfangs war FOYA wirklich nur ein „Nebenjob“ für mich, aber inzwischen nimmt es schon sehr viel meiner Zeit ein: ich arbeite fast jeden Abend an irgendetwas, das mit FOYA zu tun hat, wir arbeiten fast jedes Wochenende und manchmal schlage ich mir auch die Nächte um die Ohren, wenn ich ein größeres Projekt anpacke. Mein Mann ist da meistens vernünftiger als ich und geht irgendwann ins Bett, aber ich weiß ja, dass ich tagsüber nicht dazu komme, also muss ich Abends eben länger sitzen …
Wann hast Du Zeit zum Bloggen?
Leider viel zu selten! Wenn, dann Abends oder wenn wir mit dem Auto irgendwo hinfahren und ich meinen Laptop dabei habe. Ich nehme mir schon manchmal meinen Laptop mit in den Zug, mit dem ich morgens ins Büro fahre, aber meistens ist der Zug so voll, dass man kaum richtig schreiben kann. Auf jeden Fall blogge ich nach meinem Empfinden viel zu wenig – aber ich wüsste auch nicht, wie ich das zeitlich anders arrangieren sollte.
Wie sehen Deine Zukunftspläne für FOYA und den Blog aus? Gibt es Pläne, FOYA irgendwann mal hauptberuflich zu betreiben?
Ich habe mir für mein Blog vorgenommen, wenigstens einen Beitrag pro Woche zu schaffen – bisher waren es eher 1-2 Beiträge pro Monat. Ich hoffe, dass ich das in nächster Zeit besser hinbekomme. Und für FOYA ist es schon unser Ziel, dass wir irgendwann davon leben können. Das wird sicher noch einige Zeit dauern, aber wir arbeiten zielstrebig darauf hin!
Welche Tipps kannst Du anderen berufstätigen Müttern/nebenberuflichen Bloggern mit auf den Weg geben?
Grundsätzlich hilft es immer, sich einen Plan zu machen, an den man sich dann idealerweise auch hält. Disziplin ist hier das Zauberwort. Wenn man einen besonders schönen Planer hat, macht es auch viel mehr Spaß, sich daran zu orientieren Aber man sollte andererseits auch nicht zu hart mit sich selbst ins Gericht gehen, denn wenn das Blog zur Pflicht wird, dann wird es auch schnell zur Last. Wir sind alle nur Menschen und gerade berufstätige Mütter, die nebenbei bloggen, haben häufig so viel auf dem Zettel, dass nicht so viel Zeit übrig bleibt, um immer alles zu schaffen, was sie sich vorgenommen haben. Je nachdem, welche Ziele man mit seinem Blog verfolgt, ist natürlich eine gewisse Regelmäßigkeit der Beiträge gut und wichtig, aber ich denke, Qualität geht über Quantität und man sollte sich möglichst nicht so viel Druck machen, sonst blockiert man sich irgendwann (das habe ich gerade erst durch). Wirklich inspirierend sind Kontakte mit anderen Bloggern – sei es über Workshops, Online-Kurse oder „Netzwerktreffen“. Der Austausch mit anderen bringt oft viele neue Ideen und Spaß am Bloggen.
Und wie kann man Dich erreichen?
Am besten natürlich per E-Mail an katja.boscheinen@foya.de, aber auch über unsere Facebook-Seite (www.facebook.com/foya.schmuckdesign) und telefonisch.
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